23.07.2024
Wichtige Beschlüsse der Stadtratssitzung vom 18.07.2024

In der letzten Stadtratssitzung am 18. Juli 2024 wurden entscheidende Weichen für die Zukunft von Greding und Obermässing gestellt. Im Fokus standen innovative Projekte zur Nahwärmeversorgung sowie der Bebauungsplan für das Wohngebiet „Kirchsteig“ in Herrnsberg. Erfahren Sie mehr über die geplanten Investitionen in erneuerbare Energien, die Kostenersparnisse für Haushalte, die Reduzierung von CO2-Emissionen und die neuen Bauplätze in Herrnsberg.

TOP 2 und TOP 3: Nahwärmeversorgung in Greding und Obermässing:

1. Energiequelle und Nachhaltigkeit: Die Nahwärmeversorgung in Greding und Obermässing setzt auf erneuerbare Energien, wie z.B. Biomasse (Hackschnitzel), Wärmepumpe (Flusswasser / Luft) bzw. zusätzlich in Obermässing Solarthermie, um eine umweltfreundliche und nachhaltige Wärmeversorgung sicherzustellen. Dabei wurden verschiedene Varianten durch Prof. Dr. Markus Brautsch vorgestellt. Die Investitionskosten belaufen sich in Greding auf ca. 5,5 bis 6 Mio. € - in Obermässing ca. 8 Mio. € je nach Variante.

2. Kostenersparnis für Haushalte: Durch die Nutzung von Nahwärme können Haushalte langfristig Energiekosten sparen, da die Preise für fossile Brennstoffe wie Gas und Öl stark schwanken, während erneuerbare Energiequellen stabiler sind. Die Kosten für die Verbraucher in Greding werden ca. mit 15 ct/kWh in Obermässing mit ca. 20 ct/kWh angegeben.

3. Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen: Die Nahwärmeversorgung reduziert die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und trägt somit zur Energiewende bei, indem sie lokale und erneuerbare Energiequellen nutzt.

4. Reduzierung von CO2-Emissionen: Der Einsatz von Nahwärme trägt zur Reduzierung der CO2-Emissionen bei, da erneuerbare Energien weitaus weniger Treibhausgase produzieren als herkömmliche fossile Brennstoffe. Sowohl in Greding als auch in Obermässing werden sich die CO2-Emissionen dazu auf ein 1/10 reduzieren.

5. Regionale Wertschöpfung: Durch den Einsatz lokaler Energieressourcen wird die regionale Wirtschaft gestärkt und Arbeitsplätze in der Region geschaffen oder gesichert. Die Versorgung der Biomasseanlage soll durch regionale Hackschnitzel gesichert werden.

6. Technologische Innovation: Die Nahwärmeversorgung integriert moderne Technologien und intelligente Netzsteuerung, um den Wärmebedarf effizient und bedarfsgerecht zu decken.

7. Förderprogramme und Unterstützung: Es gibt verschiedene staatliche Förderprogramme und finanzielle Unterstützungen, die den Ausbau und die Nutzung von Nahwärmenetzen attraktiv machen. Diese Förderung durch den Bund läuft noch bis 2028, wobei zu beachten ist, dass die Fördermittel nur begrenzt zur Verfügung stehen. Daher ist es entscheidend zeitnah diese zu beantragen.

8. Infrastruktur und Anschlussmöglichkeiten: In Greding und Obermässing wurden bereits die Anwohner angeschrieben. 85% der rückgemeldeten Haushalte würden sofort den Anschluss an ein Nahwärmenetz in Anspruch nehmen, 5% in den nächsten 5 Jahren. Es besteht jedoch immer noch die Möglichkeit zu einem späteren Zeitpunkt den Anschluss zu beantragen.

9. Gemeinschaftsprojekt: Die Nahwärmeversorgung wird oft als Gemeinschaftsprojekt realisiert, bei dem sich Bürgerinnen und Bürger aktiv beteiligen und mitgestalten können. Auch hier ist dies gewünscht und explizit vom Stadtrat nachgefragt worden.

10. Langfristige Planung: Die Planung und Umsetzung von Nahwärmeprojekten erfolgt langfristig und strategisch, um eine sichere und effiziente Versorgung über viele Jahre hinweg zu gewährleisten. Dazu ist im nächsten Schritt ein Betreiber zu finden, der in die Planungen und die anschließende Durchführung einsteigt.

 

TOP 4 – Bebauungsplan Nr. 58 der Stadt Greding für das Wohngebiet "Kirchsteig" in Herrnsberg – Billigung des Vorentwurfs

1. Projektbeschreibung: Der Bebauungsplan für das Wohngebiet „Kirchsteig“ sieht die Schaffung von zehn neuen Bauplätzen vor. Der private Investor wird die Flächen erschließen und die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen selbst durchführen.

2. Lage: Das geplante Gebiet befindet sich in Herrnsberg auf der Straße nach Röckenhofen auf der rechten Seite.

3. Ziel des Plans: Die Schaffung neuer Bauplätze soll der wachsenden Nachfrage nach Wohnraum in Herrnsberg gerecht werden. Der Plan umfasst Einfamilienhäuser, die eine familienfreundliche Umgebung schaffen sollen.

4. Infrastruktur: Die Entwicklung umfasst die Anbindung an die Ortsverbindungsstraße nach Röckenhofen, die Versorgung mit Wasser und Strom sowie die Anbindung an die vorhandene Kanalisation. Auch die Gestaltung öffentlicher Bereiche wie eine Grünfläche im nördlichen Bereich ist vorgesehen. Weiterhin sind ein Sammelstandort für Abfallbehälter und ein Wendehammer geplant.

5. Zeitplan: Mit dem Inverstor ist bereits ein Zielbindungsvertrag abgeschlossen worden, in dem er sich verpflichtet die Erschließungsarbeiten innerhalb von drei Jahren komplett abzuschließen. Anschließend können Grundstücke an Bürger der Großgemeinde Greding veräußert werden. Für den Verkauf der Bauparzellen ist mit den Käufern notariell eine Bauzeitenverpflichtung von 5 Jahren zu beurkunden.

6. Nachhaltigkeit: Der Bebauungsplan legt Wert auf nachhaltige Bauweisen und umweltfreundliche Infrastruktur, um den ökologischen Fußabdruck des neuen Wohngebiets zu minimieren. Dabei ist an versickerungsfähigen Stellplätzen und Hofbefestigungen, sowie Retentions- und Regenwasserzisternen gedacht. Weiterhin sind Solar- und Photovoltaikanlagen ausdrücklich erwünscht. Auch die Pflanzung eines Baumes pro Grundstück ist dabei verpflichtend. 

7. Wirtschaftliche Aspekte: Der private Investor wird die finanziellen Mittel für die Erschließungsarbeiten aufbringen. Die Schaffung neuer Bauplätze für Herrnsberg ist von Seiten der FREIEN WÄHLER ausdrücklich erwünscht und wurde seither immer unterstützt.

8. Ansprechpartner: Für weitere Informationen steht die Stadt Greding zur Verfügung.